Bei der Landung sehe ich Tahitis Hauptstadt: Papeete.
Seit "Air Tahiti Nui" seinen Flugbetrieb 1998 startete, öffneten sich Polynesiens Schleusen und Touristenmassen strömten zum Archipel der Gesellschaftsinseln. Seither gibt es mehr Arbeitsplätze, mehr Geld. Dafür hat sich das Leben der Polynesier rasant verändert. Der Verkehr in Papeete...
Notre Dame Cathedral in Papeete |
...verlangt den Einheimischen alles ab. Sie sind ihn nicht gewöhnt. Und obwohl die Straßen voll sind, ist es dennoch nie hektisch. Kommt ein Fußgänger nur in die Nähe eines Zebrastreifens, bleibt eine ganze Kolonne diszipliniert stehen.
Rathaus |
Auf dem Markt im Zentrum gibt es viele lokale Spezialitäten. Neben unzähligen Früchten...
...findet man auch das Monoi-Öl. Hergestellt wird es durch die stark duftende endemische Tiaré-Pflanze und Kokosnussöl. Gut für Haut & Haare, hält Moskitos fern und dient als Parfum. Echtes Monoi-Öl kommt aus Französisch-Polynesien.
Monoi-Öl |
Ein Polynesier empfahl es mir und seitdem bin ich süchtig. Kokosbrot mit Bananen-Marmelade. Achtung: es gibt viele Arten von Kokosbrot. Wenn Sie nach Tahiti kommen, fragen Sie nach "Faraoa omoto" - ein Traum. Nicht zu süß, nicht zu trocken. Passt perfekt zum Morgenkaffee.
Kokosbrot mit Bananen-Marmelade |
Zeit, die Insel zu erkunden. Ich habe Glück. Meine Freundinnen Carine und Natascha setzen mich ins Auto und zeigen mir die besten Flecken von Tahiti. Zuerst halten wir bei Black Sand Beach bei Mahina.
Bekannt ist dieser Ort vor allem wegen dem Venus-Point. Als James Cook 1769 mit seiner "Bounty" zum ersten Mal Tahiti hier erreichte, beobachtete er den Venus-Transit. In Folge dessen ließ er hier eine kleine Festung erbauen.
Venus-Point |
Wir fahren weiter und bald merke ich: die wenigen Strände auf der Vulkaninsel sind schwarz. Basaltischer Sand. Die gepflegten, weißen Hotelstrände sind künstlich angelegt.
Wir halten bei den "3 Kaskaden". Gigantisch. Es ist verboten bis zum Wasserfall zu gehen. Ich mache eine Ausnahme.
Auf dem Weg dorthin gibt es auch noch zwei weitere Wasserfälle mit einem kleinen Teich. Mitten im Dschungel. Hammer! Ich muss reinspringen. Eins mit dem Element sein.
Was außer mir, sonst noch in diesem Teich herum schwimmt...
Sieht so der Garten Eden aus? Wasserfälle sprühen Gischt über Orchideen und Riesenfarne, Lianen hängen bis zum Teich hinunter und in der Luft liegt der Tiaré-Duft.
Überall gibt es so wunderschöne Blüten. Und alle haben einen unglaublich intensiven Duft. Man fühlt sich wie in einer Parfumerie.
Unsere Tour geht weiter. Ich übernehme das Steuer. Es ist so genial an der Küste entlang zu fahren. Freude am Fahren.
Tahiti ist eine Doppelinsel. Wir fahren über den Isthmus auf Klein-Tahiti (Tahiti iti) und blicken zurück auf den großen Bruder.
Blick von Tahiti iti auf Tahiti nui |
Ich blicke aus dem Fenster, und halte sofort an. Ich wollte immer schon eine kleine, runde, unbewohnte Insel sehen, die mit Kokospalmen bedeckt ist. Ich bin völlig begeistert. Natascha und Carine sind hingegen gelangweilt. Sie sagen mir, dass es auf Französisch-Polynesien überall diese Motus (Riffinseln) gibt. Aber Premiere für mich.
Motu |
In Papara kommen wir zu einem wunderschönen, pulverweichen, ja sogar glänzend schwarzen Sandstrand - mein Lieblingsstrand auf Tahiti.
Ich versuche mich zum ersten Mal auf einem Kneeboard, das mir Carine gegeben hat. Hat nicht funktioniert. Habe trotzdem mein Lachpotenzial ausgeschöpft.
Kleine Krebse klettern zum Gipfel eines Steins.
Wir kommen zu den Maraa-Grotten. Besonders beeindrucken mich die meterlangen Farne, die von der Höhlendecke hinunter hängen.
Ich schwimme hinein ins Dunkle. Vor etwas fürchten muss man sich nicht. Es gibt keine giftigen Tiere auf Tahiti.
Die einzigen endemischen Tiere sind Eidechsen, Spinnen, Insekten und Schnecken. Es gibt noch einige Vogelarten, die nur auf Polynesien vorkommen. Aber entweder sind sie bereits ausgestorben oder sehr selten. Für einige Millisekunden habe ich jedoch einen Vogel mit blau-rotem Federkleid gesehen - wahrscheinlich war's ein Paradiesschnäpper.
Von Mücken gestochen zu werden ist kaum zu verhindern.
Moskito |
Der "Baum der Reisenden" - im Hintergrund: die Insel Moorea.
Baum der Reisenden |
Reisen bedeutet für mich immer auch kulinarisch zu reisen. Umso mehr, desto besser. Diese Möglichkeit bekomme ich, als ich zu einer Geburtstagsparty eingeladen werde. Es gibt französische Gerichte wie Quiche Lorraine, Ratatouille, Crepes oder Rindsherzen.
Rindherz am Spieß |
Tahiti-Bier |
Eines der kulinarischen Highlights schlechthin ist Fafaru. Roher weißer Thunfisch wird in ein Glas mit Meerwasser gelegt. 1 Tag, 2 Wochen, 2 Monate - so lange man will. Das Salz konserviert den Fisch. Der Gestank ist bestialisch. Es gibt nicht wenige Polynesier, die Fafaru noch nie probiert haben. Zu ekelhaft, meinen sie. Ich muss es probieren. Es stinkt wie eine Kläranlage, der Fisch selbst schmeckt im Mund aber gut, danach muss man aber unbedingt nachspülen.
Fafaru |
Unter Polynesiern...
Polynesiens Nationalgericht: Roher, weißer Thunfisch in Kokossauce auf Gurken- und Karottenstückchen. Dazu kartoffelartige Stücke eines Brotfruchtbaums.
Es wird Zeit, ins Meer zu blicken. Zum Schnorcheln braucht man auf Französisch-Polynesien nicht extra ein Boot. Man gehe zum Strand, setze eine Maske auf und schwimme los. Schon ist man mitten unter Korallen und bunten Fischen.
Drückerfisch |
Meridien-Bungalows |
1 Stunde war ich im Wasser. Dieser Fisch schwamm ständig zwischen meinen Füßen.
Nach 10 Tagen auf Tahiti geht es weiter nach Moorea...
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